Damit Sie Rechtsklarheit schaffen können, einigen Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber am besten auf eine Betriebsvereinbarung zur Beschäftigung von Praktikanten. Wie diese aussehen kann, sehen Sie hier:
Zwischen der Geschäftsführung der … (Name des Unternehmens), im Folgenden als Arbeitgeber bezeichnet, und dem Betriebsrat der … (Name des Unternehmens) wird folgende Betriebsvereinbarung zur Beschäftigung von Praktikanten im Unternehmen geschlossen:
Präambel
Studierenden und Interessenten soll eine Möglichkeit zur Berufsorientierung bzw. -vorbereitung durch die Vergabe von Praktikumsplätzen gegeben werden. Die Praktikanten werden nicht in einem regulären Arbeitsverhältnis beschäftigt. Der Ausbildungsgedanke steht im Vordergrund. Sie sind keine Arbeitnehmer. Das Praktikum soll ihnen vielmehr die Möglichkeit geben, sich einen Einblick in die Abläufe und Strukturen des jeweiligen Arbeitsgebiets zu verschaffen. Praktikanten erhalten die Chance, erlerntes Wissen mit praktischer Tätigkeit zu verbinden.
§ 1 Voraussetzungen
Der Arbeitgeber stellt Praktikumsplätze für Schüler und Studierende zur Verfügung. So sollen die jungen Menschen die Möglichkeit erhalten, die vom Ausbildungsplan vorgesehenen Praktika zu absolvieren. Sie sollen zudem die Chance bekommen, sich beruflich zu orientieren. Ähnliches gilt für die Studierenden. Sie erhalten die Möglichkeit, von ihrer Studienordnung vorgesehene passende Praktika im Betrieb zu absolvieren. Sie können zudem während und unmittelbar nach Abschluss des Studiums Praktika zur Berufsorientierung machen.
§ 2 Anzahl der Praktikumsplätze
Um eine gute Ausbildung der Praktikanten zu gewährleisten, wird die Anzahl der im Unternehmen angebotenen Praktikumsplätze begrenzt. Im Rahmen der jährlich durchzuführenden Personalplanung legen die Verantwortlichen fest, wie viele Praktikumsplätze im Folgejahr zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung hierfür ist die Bereitschaft der zuständigen Abteilungen, einen Praktikanten zu übernehmen.
§ 3 Einsatzbereiche
Die Frage, wo Praktikanten im Unternehmen eingesetzt werden können, hängt von den Umständen im Einzelfall ab. Diese bestimmen sich einerseits durch die betrieblichen Möglichkeiten der für den jeweiligen Praktikanten interessanten Abteilungen und andererseits durch die individuellen Kenntnisse und Fähigkeiten des jeweiligen Kandidaten.
Es muss gewährleistet werden können, dass mindestens eine Betreuungsperson für den jeweiligen Praktikanten zur Verfügung steht. Diese ist während der Zeit des Praktikums Ansprechpartner für den Praktikanten. Auch in Zeiten von Personalengpässen werden Praktikanten nicht als Vertretung für fest angestellte Mitarbeiter eingesetzt.
§ 4 Dauer der Praktika
Die Dauer eines Schülerpraktikums richtet sich nach den Vorgaben der Schule. Praktika während des Studiums richten sich nach der Studienordnung bzw. bei Praktika zur Berufsorientierung nach der individuellen Vereinbarung. Sie dauern längstens 6 Monate.
§ 5 Auswahl der Praktikanten
Die Bewerbung für ein Praktikum muss spätestens 6 Wochen vor Beginn des Praktikums bei der Personalabteilung eingegangen sein. Für die Auswahl der Bewerber gelten die gleichen Regelungen wie bei anderen Bewerbern. Das heißt: Die einschlägige Auswahlrichtlinie für Auszubildende ist entsprechend anzuwenden. Auch im Hinblick auf Praktikanten werden im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten Praktikumsplätze für schwerbehinderte Menschen und diesen Gleichgestellte angeboten mit dem Ziel, deren Integration und Akzeptanz im Berufsleben zu fördern.
§ 6 Beteiligung des Betriebsrats
Der Betriebsrat wird im Rahmen der allgemeinen Unterrichtung über die Personalplanung auch über die geplante Anzahl und Verteilung von Praktikanten informiert. Wie bei anderen Einstellungen findet § 99 Betriebsverfassungsgesetz auch im Hinblick auf die Beschäftigung von Praktikanten Anwendung. Nach einer entsprechenden Information hat der Betriebsrat eine Woche Zeit, dem Einsatz eines Praktikanten zuzustimmen.
§ 7 Praktikumsvertrag
Alle Praktikanten erhalten eine Praktikumsvertrag, der ihre Rechte und Pflichten regelt.
§ 8 Vergütung der Praktikanten
Schüler werden während ihres Praktikums nicht vergütet. Studenten, die ein Praktikum im Betrieb absolvieren, erhalten eine Vergütung in Höhe von … € monatlich. Bei der Vergütung handelt es sich allerdings nicht um eine Bezahlung der geleisteten Arbeit. Denn Praktikanten obliegen keiner Leistungsverpflichtung im Sinne eines Dienstvertrags.
§ 9 Salvatorische Klausel
Sollten einzelne Bestimmungen dieser Betriebsvereinbarung unwirksam sein oder werden, wird hierdurch die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt.
§ 10 Schlussbestimmungen
Diese Betriebsvereinbarung tritt mit ihrer Unterzeichnung in Kraft. Sie kann nach Ablauf eines Jahres von jeder Seite mit einer Frist von 3 Monaten zum Jahresende schriftlich gekündigt werden. Wird sie gekündigt, wirkt sie bis zum Abschluss einer neuen Betriebsvereinbarung zu diesem Thema nach.
Ort, Datum, Unterschriften
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